Rosé-Sommer: Lagrein-Rosé von Martin Gojer

Eine der für mich spannendsten Neuentdeckungen auf der Vievinum war für mich ausgerechnet kein Österreicher, sondern ein Winzer aus Südtirol. Martin Gojer ist sein Name und er bewirtschaftet den Hof Pranzegg am Fuße des Kohler Berges bei Bozen. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Gut gehört der Familie seit den 30ern. Bevor Martin 2009 seinen ersten Jahrgang heruasgebracht hat, hat er einige Jahre Vorarbeiten geleistet, neu angepflanzt, die Bewirtschaftung verändert und experimentiert.

Pranzegg_Jacob

Heute gibt es bei ihm vier Weine. Einen sensationellen weißen gemischten Satz names Caroline, auf denen ich an anderer Stelle zu sprechen kommen werde, eine rote Cuvée aus Vernatsch, Barbera und Lagrein names Campbill, einen Lagrein mit etwas Cabernet Franc und Teroldego namens Quirein und schließlich den Jacob, einen Rosé aus Lagrein, der nach der Kapelle St. Jakob in der Au in Zwölfmagrein benannt ist, an deren Rückseite sich der Weinberg befindet. Hier stehen 15 bis 40 jahre alte Lagrein-Rebstöcke auf Porphyrboden, deren Beeren im September geerntet und ins Betonfass gelegt werden.

Der 2013 Pranzegg Jacob Lagrein Rosé ist deutlich kantiger als sein abendliches Pendant, der Rosé von Manincor. Der Jacob ist etwas wilder, hat weniger Himbeer- denn Johannisbeernoten in der Frucht, und alleine diese Johannisbeere hat ja immer auch etwas Säuerliches und auch Gerbstoffiges. Man schmeckt den Boden deutlich in diesem Wein, er ist mineralisch-salzig und hat eine leichte, pikante Bitternote zum Schluss. Neben dem Manincor-Schmeichler, denn ich immer auch gerne solo trinken würde, ist der Jacob für mich ein eindeutiger Tischwein, der seinen Platz neben kräftigen Speisen hat.

Gefunden habe ich ihn bei Berg-Wein für €12.90.

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